Posthorns geben weiter Gas
Auch im dritten Saisonspiel gaben sich die Posthorns keine Blöße. Gegen den bisher tabellarisch stärksten Gegner vom TB Erlangen, wurde die bisher höchste Punktausbeute erreicht.
Defensiv sieht das Trainergespann Braun/Hofmann dafür noch einige Stellschrauben, was die freude über den 115:38-Erfolg aber nur geringfügig schmälerte.
NÜRNBERG – Die Gäste vom TB Erlangen mussten nicht schlecht gestaunt haben, wie die Posthorns loslegten. Voll engagiert und konzentriert wurde das Spiel angegangen. Die erste Vorgabe von Trainer Braun, der nach dem letzten Auftritt in Neustadt/Aisch die anfänglich fehlende Konzentration und Intensität moniert hatte, wurde gut umgesetzt. Der defensive Druck führte zu einer Flut an Schnellangriffen. Das konsequente Rebounding verschaffte, wenn nötig, zweite Wurfchancen und so endete das sehr sehr einseitige erste Viertel mit 33:12.
Dass es – gerade defensiv – aber noch besser geht, merkten in den ersten Minuten schon alle, was nicht zuletzt daran augenscheinlich wurde, dass Erlangen den ersten Korb des Spiels erzielte und im ersten Abschnitt immerhin 12 Zähler verbuchen durfte. Entsprechend wurde diese Stellschraube angezogen und in der folge wurden den Gästen nur noch fünf, zum Teil auch glückliche, Punkte gestattet. Offensiv blieb das Tempo und der Druck zum Korb und so war die Messe zur Halbzeit, bei einem Stand von 60:17, mehr als gelesen.
Im dritten Abschnitt verebbte der Spielfluss auf beiden Seite, die Linie der SR wurde kleinlicher und so kam es zu vielen Unterbrechungen und Freiwürfen für die Gäste, die so alle ihre neun Punkte des Viertels so erzielten. Hätten die Erlangerinnen nicht einen Sahnetag von der Freiwurflinie gehabt, wäre die vielen Versuche kaum relevant gewesen. So jedoch halfen 52%-Freiwurfquote den Saisonschnitt und das Ergebnis deutlich zu verbessern. Die Gastgeber verloren durch die vielen Unterbrechungen etwas den Rhythmus und schafften so nur weitere 23 Punkte auf die Anzeigetafel – auch eine Stellschraube, die gedreht werden musste…
… und wurde. Denn im letzten Abschnitt drehten die Post-Damen nochmals auf. Die Mischung aus Fastbreak und geduldigem Warten auf den guten Wurf erbrachte einen 22:0-Lauf. Dieser bedeutete den obligatorischen „100er“ und auch das 105:26. Dann wurde ein paar Gänge zurückgeschaltet, was die Gäste gleich zur Ergebniskorrektur nutzten. Sie wurden nun für ihr Engagement belohnt und es gelang fast alles, sogar der erste erfolgreiche Dreier der Saison. Die Posthorns zeigten mit gutem Inside-Spiel, dass sie bei Bedarf jederzeit anziehen könnten und spielten das Spiel locker zu Ende.
Nach dem deutlichen Sieg gibt sich Co-Hofmann positiv: „Besonders freue ich mich für die Jungen, die sich immer besser einfinden. Dass sich Trainingseifer und -einsatz auszahlen sollte inzwischen jede deutlich sehen und ich bin mir sicher, dass das für alle eine enorme Motivation birgt. Dazu ist es immer wieder schön zu sehen, wie unsere Starter den Rest der Mannschaft mitziehen und pushen.“
Trainer Braun bleibt perfektionistisch: „Der Sieg freut natürlich, dennoch ist es ja auch meine Aufgabe das Haar in der Suppe zu finden. Und ich habe einige ausgemacht. Wir dürfen uns nicht an der Liga messen oder von den Ergebnissen blenden lassen, sondern müssen eigene Maßstäbe definieren um unsere Ziele verwirklichen zu können.“ Sicher wird ihm und seinem Team dabei deutlich helfen, dass in den nächsten Partien auch Kapitän Laura Fürsich, Melina Orfanidis, Jana-Sophie Distler und die rekonvaleszente Laura Angerstein wieder mit von der Partie sein können.
Für die Posthorns spielten: Brox 23, Carret 3, Chioran 13 (1 Dreier), Ertugrul 2, Friedmann 13 (3), Ganiyu-Noibi 18, Heinz 9, Ibemba 4, Mindykowski, Wägner 26 (2), Yalova 4.