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Basketballerinnen des Post SV Nürnberg gewinnen Bayernpokal

Nach zwei intensiven und höchst unterschiedlichen Partien sichern sich die Damen des Post SV Nürnberg den Bayernpokal

Dabei behauptet sich der frisch gebackene und ungeschlagene Bezirksoberliga-Meister sowohl im Halbfinale als auch im Finale gegen Mannschaften aus der Regionalliga.

MÜNCHEN – Schon in der Runde der besten Vier kam es zum Aufeinandertreffen gegen die Gastgeberinnen des TS Jahn München. Die zweite Mannschaft der Münchener steht nach 16 Spielen in der Regionalliga auf Platz 4. Punktgleich ist der TV Schwabach, der im zweiten Halbfinale auf das Bayernligateam des BC Helenen München traf.

Optimaler Start führt zu Halbfinalsieg

Jahn München ist für die Posthorns kein unbekannter Gegner, da in den letzten Jahren zehn Spielerinnen des Post SV noch unter dem Namen Shorthorns Herzogenaurach in der Regionalliga aufliefen und sich an stets knappe und sehr ansehnliche Partien in München erinnerten. Auch Trainer Braun hatte bereits im Vorfeld Respekt: „Unser Ligaalltag stellt eine andere Herausforderung dar als Spiele gegen gute Regionalliga-Teams. Für uns wird der Schlüssel sein Physis und Intensität auf des Gegners Niveau zu bringen.“ Die Gastgeberinnen sah er als „harte Nuss“ und „Titelanwärter Nummer eins“.

Entsprechend groß war die Aufgabe im Halbfinale zu bewerten, in dem die Damen aus Nürnberg einen Start nach Maß erwischten: Zum einen konnte man von Beginn an die Spielgeschwindigkeit hoch halten, zum Anderen versenkte Laura Angerstein (19 Punkte) in den ersten beiden Angriffen gleich zwei Dreier. Die Nürnberger Damen tankten so Selbstvertrauen und gewannen spürbar an Sicherheit. Ein erfolgreicher Fastbreak durch Regine Brox (6) sorgte für eine schnelle 8:0-Führung (2. Minute) und zwang den Jahn-Trainer Basti Sturm zu einer frühen Auszeit. Doch die Wirkung verpuffte schnell. Die Jahn-Damen kamen auch in der Folge nicht gut mit dem Druck und dem hohen Tempo der Gäste zurecht (13 Ballverluste im ersten Viertel). So endet das erste Viertel 26:8 aus Nürnberger Sicht.
Dieser Führung der Posthorns rannten die Damen aus der Landeshauptstadt das gesamte Spiel hinterher. Jahn München kam aber besser ins Spiel und konnte das zweite Viertel mit 12:10 gewinnen. Der Halbzeitstand (20:36) fiel dennoch deutlich für den mittelfränkischen Meister aus.
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Posthorns, wie in der ersten Hälfte, aggressiv und sicher im Abschluss: Mit einem 8:2-Run bauten sie ihre Führung noch einmal aus. Doch aus den vergangenen Spielzeiten wusste Head-Coach Christian Braun, dass dies noch kein beruhigendes Polster gegen die unermüdlichen Gastgeber ist. Durch viele Fouls und Ballverluste ging der Spielrhythmus verloren. Jahn München konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Ein Lauf der Gastgeberinnen blieb aber aus.
Am Ende zeigte die Anzeigetafel einen 74:55-Sieg für die Damen des Post SV Nürnberg. Das deutliche Ergebnis ist auf das überragende erste Viertel zurück zu führen, mit dem der Grundstein für den Erfolg gelegt wurde, was auch Trainer Braun so sah: „Unser 10:0-Start war sicher schon spielentscheidend. Wir haben gleich getroffen und somit Selbstvertrauen und Intensität gehabt und gehalten.“ Am Ende des Spiels wurden clever Fouls gezogen und die gute Freiwurfquote sicherte den Sieg. Das Trainergespann Braun/Hofmann freute sich über den „ersten Schritt“ und den Sieg gegen ein „Top-Team der Regionalliga“.

 

Posthorns kämpfen sich zum Titel

Mit dem TV Schwabach, der sich souverän im zweiten Halbfinale durchsetzte, traf man nun auf den zweiten dicken Brocken. Diesmal war der Beginn der Nürnbergerinnen zerfahren: Tempo und Spannung fehlten nach der langen Spielpause. Auch das hatte Braun kommen sehen: „Eine Spielpause ist immer gut zur Regeneration, aber wieder in einen Spielrhythmus zu kommen, kann schwer werden. Dort liegt für mich der Schlüssel.“ Dennoch konnte man ein Unentschieden (16:16) in die erste Viertelpause retten. Leider glich der zweite Durchgang dem ersten und nur aufgrund der deutlich besseren Trefferquote (5/8 Dreiern) erzielte man 26 Punkte, zu welchen Raluca Chioran 12 beisteuerte. Zur Halbzeit stand dann eine 42:37-Führung der Posthrons auf der Anzeigetafel.
Der TV Schwabach kam nun schwungvoller aus der Kabine. Mit einem 5:1-Run kamen sie schnell wieder in Schlagdistanz und hielten das Spiel vorerst offen, ehe Anna Friedmann (12) nach einem Steal die überragende Kerstin Wägner (23) bediente und so einen erneuten Lauf des Post SV initiierte. Weitere Fastbreak-Punkte durch Theresa Heinz (, sowie ein Dreier von Friedmann sorgten für den 52:44 Zwischenstand zur Mitte des dritren Viertels. Die Damen aus Nürnberg erlangten nun mehr und mehr Spielkontrolle und gewannen den dritten Spielabschnitt entsprechend mit 19:12 (61:49).
Dann machten die Posthorns endgültig „den Deckel drauf“: Mit gut herausgespielten Dreiern durch Kerstin Wägner, Jana-Sophie Distler (6) und Laura Angerstein (18) in den ersten drei Angriffen des letzten Viertels wurde den Schwabacherinnen der Zahn gezogen. Schwabach konnte nicht mehr verkürzen und die Nürnberger nutzten die deutlich tiefere Bank. So riss trotz Foulproblemen und dem kräfteraubenden Halbfinale gegen Jahn München der Spielfluss nicht ab. Letztlich gewann der Post SV Nürnberg verdient mit 87:61 und darf sich von nun an nicht nur Bezirksoberligameister, sondern auch Bayernpokalsieger nennen.

Die Trainer resümierten: „Wenn wir so von aussen treffen [insgesamt 20 verwandelte Dreier], ist es schwer gegen uns zu gewinnen. Dass die Mannschaft in der Lage war ihre beste Performance auf dem Punkt genau abzurufen fordert uns großen Respekt ab. Das ist keine Selbstverständlichkeit, wenn der Wettkampf im Ligaalltag fehlt. Wir haben alle Vorgaben sehr gut umgesetzt und immer zusammengestanden. Ein großes Kompliment an die Truppe!“

Der Post SV Nürnberg bedankt sich bei den Gastgebern aus München für das toll organisierte Turnier und bei allen Besuchern in der Halle für die Unterstützung. Ein besonderer Dank geht an David Muck für das hervorragende Scouting und den Live-Ticker.

Der Pokal-Sieger-Kader 2015/2016: Laura Angerstein (19 Punkte – 3 Dreier gegen Jahn München / 18 Punkte – 2 Dreier gegen Schwabach), Regine Brox (6 – 0 / 3 – 0), Laurine Carret (2 – 0 / 1 – 0), Raluca Chioran (12 – 1 / 16 – 1), Jana-Sophie Distler (4 – 0 / 6 – 2), Yeliz Ertugrul (2 – 0 / 0 – 0), Anna Friedmann (3 – 1 / 12 – 4), Laura Fürsich (6 – 1 / 0 – 0), Athina Ganiyu-Noibi (4 – 0 / 2 – 0), Theresa Heinz (8 – 0 / 4 – 0), Melanie Ibemba (DNP / DNP), Konelija Klisanic (DNP / DNP), Michelle Mindykowski (DNP / DNP), Melina Orfanidis (0 – 0 / 2 – 0), Kerstin Wägner (8 – 1 / 23 – 4), Christine Yalova (DNP / DNP).